Eurythmie ist eine neue, einzigartige Bühnenkunst, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts von Rudolf Steiner entwickelt wurde. Sie ruft den Menschen
dazu auf, sich mit seinem ganzen Wesen, seinem Körper, seiner Seele und seinem Geist in Bewegung zu bringen. Sie kann sichtbar machen, was im Innersten des Menschen lebt und entsteht, indem er es
durch die Sprache oder Musik der Welt mitteilt. Sie möchte nicht das Äußere darstellen, sondern das innere, reiche Wesen des Menschen nach außen kehren, schöpferische Kräfte entbinden und das
Lebendige zum Ausdruck bringen.
Die Märcheneurythmie verbindet die ganzheitliche Bewegungskunst mit den Charaktereigenschaften der verschiedenen Rollen und schafft somit eine
Synergie zwischen dramatischer Szene und lyrischer Sprache. Die Bildsprache der Märchen gibt dabei den Kindern die Möglichkeit über die Fantasie in ein Geschehen einzutauchen, welches einen
inneren Entwicklungsweg beschreibt. In die Märchenfiguren können sich die Kinder unmittelbar einfühlen. Die kleinen Kinder staunen über die Bilder und leben ganz intuitiv mit ihnen. Das
schulreife Kind beginnt sich mit der Welt auseinanderzusetzen, die Frage nach Gut und Böse, Leben und Tod wird ernsthaft gestellt. In Märchen werden genau diese Lebensprüfungen in künstlerischer
Weise dem heranwachsenden Kind gezeigt. Märcheneurythmie kann für Kinder und Erwachsene gleichermaßen erfrischend und berührend sein, da die Bilder der Märchen tief im Unbewussten der Menschen
leben.